Die Idee der Hofflohmärkte ist: Verkauf im eigenen Hof oder Garten auf dem eigenen Privatgrund. Leider verstoßen in manchen Vierteln immer mehr Menschen gegen die Spielregeln und die grundsätzliche Idee der Hofflohmärkte. Diese Verkäufer*innen auf Gehwegen und öffentlichen Flächen gefährden damit leider die Weiterführung und erschweren die Organisation des nachbarschaftlichen Events in manchen Vierteln. Zudem haben diese Regelverstöße in den letzten Jahren für eine steigende Anzahl von Beschwerden gesorgt. Das hat nun leider in manchen Vierteln Konsequenzen.
Vor allem in urbanen Vierteln, wie bei den von mir organisierten Hofflohmärkten in Haidhausen, Untergiesing & Untere Au oder dem Viehhofviertel, aber auch bei Hofflohmärkten von anderen Veranstaltern, wie Schwabing oder Glockenbach, ist das nun leider ein größer werdendes Problem. Besonders in Haidhausen haben sich 2024 bei mehr wesentlich mehr Menschen beschwert und somit gibt es einige Änderungen.
Als Initiator habe ich keine Weisungsbefugnis auf öffentlichen Grund. Diese Weisungsbefugnis hat nur die Polizei und die Stadt München. Dies wurde mir auch immer direkt bei Gesprächen mit den Verkäufer*innen auf dem Gehweg mitgeteilt: „Sie haben mir nichts zu sagen - verschwinden sie!“. Trotz höflicher Ansprache wurde ich mehrfach beleidigt und aggressiv angegangen. Nach 20 Jahren Hofflohmärkten München habe ich sehr sehr oft das persönliche Gespräch gesucht. Diese Diskussionen sind unglaublich kräftezehrend und erschöpfend. Auf Instagram habe ich auf die Problematik hingewiesen und erhielt von einzelnen Anwohner*innen eine deutliche ignorante Antwort. „Es ist uns egal, wir stellen uns auf dem Pariser Platz“. Auch auf meine eMails wird teilweise hämisch reagiert. Teilnehmende Höfe, welche sich an die Regeln halten, fordern mehr Taten gegen diese unschöne Entwicklung des beliebtesten Nachbarschaftsprojekts auf. Allerdings: Die Verteilung von Wurfzetteln, Hinweise auf den Tourplänen ect. pp. werden ignoriert. Kontrollen durch Personal kosten Geld und würden die Teilnahmebeträge stark erhöhen.
Die Süddeutsche Zeitung hat das in einem Bericht 2024 hier ganz gut zusammengefasst. Wobei es sich bei den Verkäufer*innen auf dem Gehweg nicht nur um Leute aus anderen Vierteln handelt, sondern zum großen Teil um direkte Anwohner*innen, die schlichtweg lieber das schnelle Geld auf dem Gehweg, statt in ihrem eigenen Hof verdienen möchten. Somit nimmt die merkwürdige gesellschaftliche Entwicklung auch hier seinen Lauf. Viel ich, wenig wir!
Das „WIR“ steht für die Hofflohmärkte eigentlich immer an erster Stelle. Nur so wurde das Projekt so erfolgreich.
Aufgrund der aktuellen Entwicklungen muss ich als Initiator leider in manchen Vierteln reagieren.
So stand Haidhausen wegen der vielen Beschwerden nach 2024 stark „auf der Kippe“. Nette Anwohner*innen baten mich jedoch, eine erneute Möglichkeit und weitere Chance zu ermöglichen und sicherten mir Unterstützung in der Kommunikation in 2025 zu. Somit ist die späte Terminierung Ende Oktober 2025 in Haidhausen eine Art „Weckruf“ ins Viertel. Hier sollten nun jedoch das ganze Viertel aktiv werden, damit die Idee auch weiterhin umgesetzt werden kann.
Das Viehhof- / Schlachthof- & Dreimühlenviertel hat von mir nach den Beschwerden 2024 und dem darauffolgenden Bericht in der SZ eine hinweisende Rundmail erhalten, dass es 2025 auch nochmal versucht werden kann, aber auch geordneter ablaufen muss. Wenn nicht, dann wird es auch hier stärkere Einschnitte geben.
Das Hofflohmärkte Areal Untergiesing / Untere Au wurde aufgrund der vielen Verkäufer*innen auf dem Gehweg zwischen Sommerstraße und Albanistraße in zwei Termine und Areale geteilt.
Diese Änderungen mache ich als Initiator nicht aus Spaß oder um jemanden zu ärgern, sondern um schärfere Auflagen seitens der Stadt zu vermeiden. Sollten Auflagen von der Stadt erhöht werden, dann wird es wohl leider manche Hofflohmärkte in urbanen Vierteln nicht mehr geben.
Somit abschliessende und wirklich gut gemeinte Tipps an …
… die Verkäufer*innen. Bitte haltet euch an die Spielregeln und verkauft im eigenen Hof oder Garten und nicht auf Gehwegen oder öffentlichen Flächen. Sollten Leute auf Gehwegen verkaufen, dann sprecht diese bitte höflich auf die Thematik an. Es ist im eigenen Interesse!
… die Besucher*innen. Bitte ignoriert die Stände auf den Gehwegen und öffentlichen Flächen und stöbert bei den Ständen in den Höfen. Ihr könnt durch eure Kaufentscheidung die richtigen Menschen unterstützen oder leider auch die Falschen. Das ist wie im wahren Leben. Temu oder der kleine Laden im Viertel. Ihr habt die Wahl.
Viele Nachbar*innen und ich hoffen somit, dass die Hofflohmärkte in den besagten Vierteln wieder in die „richtigen Bahnen“ kommen. In sehr vielen Münchner Vierteln funktioniert die Idee der Hofflohmärkte wunderbar und es macht wirklich Spaß von Hof zu Hof, von Garten zu Garten zu Stöbern und eine tolle, einzigartige und wundervolle friedliche Stimmung zu geniessen. Lasst uns diese gemeinschaftliche und großartige Idee bitte weiter erhalten und gemeinsam verbessern.
In diesem Sinne.
Herzlichst, René